Das
Thibaud
Trio
spielt
von
Herzogenberg
Triobesetzungen
ohne
Klavier
oder
Orgel
waren
für
die
Komponisten
der
Klassik
und
der
klangschwelgerischen
Romantik
undankbar.
Mit
drei
Stimmen
lässt
sich
die
am
vierstimmigen
Vokalsatz
geschulte
Stufen-
und
Funktionsharmonik
nämlich
nur
fragmentarisch
antönen,
und
die
Balance
der
Linien
bleibt
fragil.
So
erstaunt
es
denn
auch
nicht,
dass
für
drei
Streicher
zum
einen
wenig
Literatur
aus
dieser
Epoche
zu
finden
ist
und
zum
andern
heute
kaum
feste
Ensemble
mit
einer
solchen
Besetzung
existieren.
Eines
der
wenigen
ist
das
Jacques
Thibaud
Trio
aus
Berlin,
bestehend
aus
Burkhard
Maiss
(Violine),
Philip
Douvier
(Bratsche)
und
Bogdan
Jianu
(Cello).
In
den
Jahren
nach
seiner
Gründung
im
Jahr
1994
hat
es
gleich
ein
paar
bedeutende
Preise
abgeräumt
und
eine
rege
internationale
Konzerttätigkeit
aufgenommen
–
quer
durch
Deutschland
und
andere
Länder
Europas
und
immer
wieder
in
die
USA.
Mehrere
Male
hat
das
Trio
auch
in
einem
Weinanbaugebiet
mit
dem
freundlichen
Namen
«Peaceful
Bend
Vineyard»
im
amerikanischen
Missouri
gespielt,
das
offenbar
regelmässig
Konzerte
aller
Stilrichtungen
veranstaltet.
Ende
Februar
dieses
Jahres
boten
die
Berliner
Gäste
in
einer
lokalen
Kirche
des
Ortes
neben
Beethovens
Streichtrio
Es-Dur
op.3
einen
später
entstandenen
Vertreter
der
Gattung
dar.
Er
entstammt
einer
Reihe,
welche
die
Lücke
zwischen
den
Werken
Schuberts
und
Regers
in
der
Dreierbesetzung
schliesst
und
sozusagen
als
vegetarischer
Ersatz
für
die
Trios
gelten
kann,
die
Brahms
nie
geschrieben
hat:
das
erste
aus
Heinrich
von
Herzogenbergs
op.27.
Nun
ist
Brahms’
Freund
von
Herzogenberg
in
der
Musikgeschichte
vor
allem
dafür
bekannt
geworden,
Brahms’
Freund
zu
sein.
Bei
aller
Freundschaft
hatte
Brahms
für
die
kompositorischen
Fähigkeiten
seines
schwärmerischen
Freundes
von
Herzogenberg
überdies
wenig
übrig
–
mit
einer
Ausnahme:
Für
eben
die
Streichtrios
war
er
voll
des
Lobes.
Die
Aufmerksamkeit
des
grossen
Tondichters
verdankte
von
Herzogenberg
auf
seine
Weise:
So
übernahm
er
ab
und
an
auch
Aufgaben,
die
dem
Meister
der
romantischen
Kammermusik
zu
bieder
erschienen.
Im
Auftrag
des
Theologen
Friedrich
Spitta
verfasste
er
mit
reduzierten
instrumentalen
Mitteln
etwa
ein
Weihnachtsoratorium,
das
Brahms
zu
schreiben
abgelehnt
hatte
(siehe
Artikel).
Tatsächlich
ist
auch
das
op.27/1
ein
Kleinod,
dem
das
Jacques
Thibaud
Trio
Gerechtigkeit
widerfahren
lässt.
Die
drei
hervorragenden
Streicher
haben
es
in
der
Kirche
in
Missouri
mit
der
gleichen
kantigen
Klarheit
und
derselben
differenzierten
Klanggebung
und
Dynamik
eingespielt,
mit
der
auch
ihre
Interpretation
des
Beethoven-Werkes
zu
überzeugen
vermag.
Die
Durchhörbarkeit
der
einfallsreichen
Satzkunst
der
beiden
Komponisten
wird
über
die
nahe
Mikrophonierung
und
den
relativ
trockenen,
aber
warmklingenden
Raum
betont.
(wb)
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